Von professionellen Brandmeldesystemen wird heutzutage mehr erwartet als die zuverlässige Branderkennung und Alarmierung der Feuerwehr. Mit der steigenden Komplexität der Gebäude und der Gebäudetechnik steigt auch der Anspruch an das Leistungsspektrum einer Brandmelderzentrale. Diese soll im heutigen Zeitalter, wie im Schaubild verdeutlicht, im Brandfall alle sicherheitstechnischen Anlagen ansteuern. Hier kommt die Brandfallsteuermatrix ins Spiel. Sie ist ein Instrument im Brandschutzmanagement, das dazu dient, die Reaktion und Steuerung von Rettungs- und Brandbekämpfungsmaßnahmen in verschiedenen Szenarien zu planen und zu organisieren. Sie ermöglicht eine systematische Herangehensweise an die Bewältigung von Bränden und anderen Notfällen.

Die Wichtigkeit einer Brandfallsteuermatrix wird oftmals unterschätzt. Dies wird meist erst dann klar, wenn es um die Einteilung in Funktionsbereiche und einzelnen Prozessketten geht. Je mehr technische Anlagen und Räume/Bereiche, desto komplexer wird die Ansteuerung durch die Brandmelderzentrale. Daher sollte im Vorfeld eine umfassende Planung anhand einer Brandfallsteuermatrix stattfinden, um Prozessketten und Funktionsbereiche festzulegen, frühzeitig Problembereiche aufzudecken und entsprechende Lösungen zu finden. Als sehr wirkungsvoll hat sich dabei das Erstellen von Brandfallsteuertabellen gezeigt. In diesen Tabellen werden die verschiedenen Überwachungsbereiche innerhalb eines Funktionsbereiches mit den anzusteuernden Anlagen dargestellt. Über Kreuzkennzeichen wird die Verknüpfung einer anzusteuernden Anlage mit einer Auslöseart und dem Überwachungsbereich definiert. Die Erstellung einer solchen Tabelle erfolgt durch den Fachplaner der Brandmeldeanlage in enger Abstimmung mit dem Brandschutzsachverständigen, da nur so eine schutzzielorientierte und fachgerechte Aufstellung gewährleistet werden kann.