brandsimulation


Stahlbauteile haben im Vergleich zu anderen Bauarten von sich aus eine geringere Widerstandsfähigkeit gegen Brandeinwirkung. Die Ursache hierfür ist zum einen die hohe Wärmeleitfähigkeit von Baustahl und zum anderen die vergleichsweise geringe Massigkeit der Bauteile. Festigkeit und Elastizitätsmodul des Stahls nehmen ab, wenn er sich erwärmt. Bei erreichen der sogenannten kritischen Temperatur critT (500°C) entspricht der Tragwiderstand eines Bauteils gerade noch dem Wert der Einwirkungen im Gebrauchszustand.

Da Stahlbauteile nicht immer zulassungskonform verkleidet werden können oder eine Verkleidung seitens des Bauherrn und Architekten nicht gewünscht ist, besteht die Möglichkeit nachzuweisen, dass die kritische Temperatur eventuell gar nicht erst erreicht und das Schutzziel der Baurechts-vorschriften somit eingehalten wird. Hier kommt die Brandsimulation ins Spiel. Auf Grundlage der vorhandenen Brandlasten, der Raumgeometrien sowie der sicherheits-technischen Anlagen kann ein realitätsnaher Brand simuliert werden. Anhand der sich aus dieser Simulation ergebenen Temperatur-Zeit-Kurve kann dann abgeleitet werden, in wie weit die kritische Temperatur erreicht wird und ob die ungeschützte Stahlkonstruktion standsicher ist oder nicht.

Beispiel einer Brandsimulation nach 60 und 600 Sekunden - Bildquelle: Feuertrutz